
Who's Gert? get to know Gert closer!Gert E. Löhmer ist ein Senior Interim Executive und Krisenmanager, spezialisiert auf die operative Rettung und strategische Neuausrichtung mittelständischer Maschinen- und Anlagenbauunternehmen.Als Dipl.-Ing. Maschinenbau, Fachbuchautor mit 33 Jahren Industrieerfahrung und Ex-CEO bringt er das notwendige technische und operative Know-how mit, um Sanierungskonzepte gesamtheitlich zu durchdringen und die notwendigen ursachenbasierten Entscheidungen zu treffen, im Gegensatz zu rein symptombasierten Ansätzen oder Konzepten, denen die operative Tiefe fehlt.Seine Expertise liegt in der Umsetzungsdynamik und im entschlossenen Handeln, um notleidende Betriebe unter Zeit- und Liquiditätsdruck wieder profitabel und ggfs. mittels einer Neuausrichtung des Geschäftsmodels wieder zukunftsfähig zu machen.Basierend auf jahrzehntelanger Führungserfahrung, die auch Einsätze als Marineoffizier und Kommandant in kritischen Situationen einschließt, legt er größten Wert auf Leadership und eine klare, ehrliche Kommunikation, um Vertrauen in der Belegschaft aufzubauen und Ängste zu nehmen. Er agiert als „Dirigent“ der Transformation und befähigt die erste und zweite Führungsebene zur Krisenfähigkeit, um sicherzustellen, dass die implementierten Veränderungen nachhaltig wirken und das Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgeht.Seine Motivation ist der absolute Wille, Erfolgsbewusstsein und frohen Mut bei zuvor verunsicherter Belegschaft und Geschäftsführung zu schaffen, hin zu neuem Vertrauen in ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell.Ausserdem interessiert sich Gert für Amerikanische Oldtimer der 60er und 70er. Seine wahre Passion im Privaten sind aber ganz klar seine fünf Enkelkinder.
Gert! Danke, dass Du uns rede und Antwort stehst!Was ist aus Deiner Erfahrung der größte Fehler, den mittelständische Unternehmen in der Krise begehen?Ich erlebe immer wieder, dass Unternehmen zu lange zögern. Passivität ist in der Krise der teuerste Fehler. Wer abwartet, verliert Handlungsspielraum, Zeit und Vertrauen. Ich setze deshalb auf frühes, entschlossenes Eingreifen – bevor aus einer Krise eine Existenzfrage wird.Wodurch unterscheidet sich Dein Ansatz von klassischen Sanierungsberatern?Ich komme nicht aus dem Lehrbuch, sondern aus der Technik und der operativen Verantwortung. Als Diplom-Ingenieur im Maschinenbau verstehe ich Produkte, Prozesse und Wertschöpfung in der Tiefe. Während andere Zahlen interpretieren, greife ich an den Ursachen an. Genau das macht den Unterschied zwischen kurzfristiger Entlastung und echter Sanierung.Welche Rolle übernimmst Du als Interim CRO oder CEO in der Krise?Ich berate nicht von außen – ich übernehme Verantwortung. Als Interim CRO oder CEO gehe ich ins Unternehmen, treffe Entscheidungen und setze sie konsequent um. Wenn es unbequem wird, bleibe ich. Wenn Klarheit gefragt ist, liefere ich sie. Unternehmen holen mich, wenn sie jemanden brauchen, der handelt.Welche Alternative bietest Du zum IDW-S6-Gutachten?Wenn ein IDW-S6-Gutachten gefordert wird, ist es oft bereits spät. Ich setze früher an. Mit meinem „S6 light“-Ansatz schaffe ich schnelle Transparenz, Stabilität und Handlungsfähigkeit – pragmatisch, umsetzungsorientiert und ohne unnötige Bürokratie. Das sichert Zeit, Geld und unternehmerische Freiheit.Welcher erste operative Hebel schafft schnell Liquidität und Vertrauen?Ich fokussiere mich sofort auf wirksame Quick Wins. Einer der stärksten Hebel ist die konsequente Reduktion von Reklamationskosten. Sie fressen Liquidität, zerstören Margen und demotivieren Organisationen. Wer hier ansetzt, verbessert Ergebnis, Stimmung und Glaubwürdigkeit in kürzester Zeit.Wie stellst Du die nachhaltige Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sicher?Ich arbeite nicht nur an der Krise, sondern am Unternehmen nach der Krise. Dafür definiere ich ein klares Zielbild und entwickle daraus eine belastbare Strategie. Prozesse, Marktreaktionsfähigkeit und Resilienz stehen im Mittelpunkt – damit das Unternehmen nicht nur überlebt, sondern wieder wettbewerbsfähig wird.Wie steuerst Du Risiken in Einkauf und Supply Chain?Ich verlasse mich nicht auf fragile Lieferketten. Statt kurzfristiger Preisoptimierung setze ich auf Robustheit, Alternativen und klare Risikobewertung. Konsignationsmodelle, strategische Partnerschaften und bewusste Make-or-Buy-Entscheidungen sichern Lieferfähigkeit und Know-how.Wo siehst Du das größte ungenutzte Umsatzpotenzial?Im After-Sales- und Ersatzteilgeschäft liegt für mich einer der größten Hebel im Maschinenbau. Hohe Margen, stabile Erträge, oft kaum strategisch entwickelt. Ich helfe Unternehmen, dieses Geschäft professionell zu strukturieren, marktnah zu bepreisen und skalierbar auszubauen.Wie schaffst Du Vertrauen und Produktivität in der Krise?Ich schaffe Klarheit – und Klarheit schafft Vertrauen. Menschen folgen, wenn sie verstehen, wohin die Reise geht und warum. Ich spreche Probleme offen an, nehme Ängste ernst und gebe Orientierung. Führung in der Krise heißt für mich: präsent sein, entscheiden und Verantwortung übernehmen.Wie gelingt Change trotz Widerständen?Veränderung funktioniert nicht gegen Menschen, sondern nur mit ihnen. Ich binde Führungskräfte und Mitarbeiter aktiv ein und nutze ihr Wissen. Wer mitgestalten darf, trägt Veränderung mit. So entsteht Motivation – nicht durch Druck, sondern durch Sinn und Beteiligung.Welche Führungsdefizite beobachtest Du in Krisenzeiten?Ich sehe häufig Entscheidungsangst, Konfliktvermeidung und mangelnde Selbstführung. Führung beginnt jedoch bei innerer Klarheit. Mein Grundsatz ist eindeutig: Wer führen will, muss Verantwortung übernehmen – für Entscheidungen und für Menschen.Wie prägt Deine Zeit als Marineoffizier Deinen Führungsstil?Meine Zeit als Marineoffizier hat mich gelehrt, unter Druck handlungsfähig zu bleiben. Führung zeigt sich nicht im Komfort, sondern im Ernstfall. Diese Klarheit, Entscheidungsstärke und Verantwortungsbereitschaft bringe ich heute in unternehmerische Krisensituationen ein.Woran misst Du den Erfolg Deiner Mandate?Ein Mandat ist für mich erfolgreich, wenn das Unternehmen wieder handlungsfähig ist. Wenn Prozesse funktionieren, Führung greift und Zuversicht zurückkehrt. Zahlen sind wichtig – aber nachhaltige Stabilität entsteht im täglichen Handeln der Organisation.Welchen Mehrwert schaffst Du über das Mandat hinaus?Ich hinterlasse keine Abhängigkeit, sondern Stärke. Ich entwickle Führungskräfte zu Persönlichkeiten, die auch nach meinem Einsatz entscheiden, führen und Verantwortung tragen können. Das ist nachhaltige Wirkung.Was ist Deine zentrale Mission?Meine Mission ist klar: Unternehmen in kritischen Situationen stabilisieren, neu ausrichten und zukunftssicher machen. Meine Botschaft an Gesellschafter und Geschäftsführer lautet: Warte nicht ab. Nutze die Krise als Wendepunkt. Mit Klarheit, Mut und konsequenter Umsetzung wird aus Druck wieder Richtung.Danke Gert, dass Du Deine Expertise teilst! Sehr spannend!
*
Minuten